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Klang und Kleid freut sich speziel euch eine Erwin C. Dietrich Rubrik
in seinem Sortiment präsentieren zu können, sind wir doch schon seit
vielen Jahren grosse Fans seiner Filme und deren Esthetik.
Sich Dietrich-Filme anzusehen ist ein uneingeschränktes
Vergnügen der trashigen Art, das wegen der kontinuierlichen
Sensibilisierung des Filmpublikums für Schund, Kult oder eben auch
Trash während der letzten zwanzig Jahre grösser denn je ist. Erwin C.
Dietrich hat diese Art der Vorliebe nie entwickelt, ihm selber ist
also kein zeitgeistiger Blick auf seine Filme möglich. Doch gerade
aufgrund unserer Sehgewohnheiten, die nicht zuletzt von den Werken eines
Quentin Tarantino geprägt sind,
könnte es interessant sein,
zwischendurch die Trash-Brille abzulegen und Dietrichs Filme als das
zu sehen, was sie wirklich sind: «just products» - kommerzielle,
international sehr erfolgreiche Produktionen, die allerdings
unbeabsichtigt so etwas wie eine Schweizer Sittengeschichte der
Nachkriegszeit darstellen.
Dieses Jahr wurde der eigenwillige Erwin C. Dietrich zum ersten Mal
in der Schweiz von offiziellen Stellen und Institutionen geehrt und
wahrgenommen. Wie es sich für die Schweiz gehört, wie immer, viel zu
spät, doch wenigstens kann Dietrich dies noch zu seinen Lebzeiten
erleben, was vielen anderen Schweizern mit eigenwilligen Ideen erst
nach ihrem Tod oder nur im Ausland zuteile wurde.
Erwin C. Dietrich, Geschäftskürzel ECD, ist der erfolgreichste
Kinounternehmer und der einzige wahre Kultfilmer, den die Schweiz je
hatte. Er arbeitete mit
Klaus Kinski,
entdeckte Ingrid Steeger, die
er nackt über Bergwiesen hüpfen liess, machte Walter Roderer zum
Buchhalter Nötzli, brach dank seiner effektvollen Dramaturgie von Gut
und Böse ZuschauerInnenrekorde, produzierte Heimat-, Sex-, Biker-,
Action- und Kabarettfilme und gründete ein Kinoimperium. Er war
Produzent, Drehbuchautor, Regisseur, PR-Genie, Verleiher - und vor
allem Geschäftsmann mit einem goldenen Händchen für unorthodoxe
Geldbeschaffung. Schon früh träumte er von einer Existenz als
Schrotthändler, startete erste Geschäftsversuche aber mit
Haarpflegemitteln, bevor er 1955 seinen Debütfilm produzierte. 1959 verhalf er
Bruno Ganz
in Der Herr Mit Der Schwarzen Melone zu dessen
erster Filmrolle und scharte bald eine ebenso einzigartige wie treue
Crew um sich, die fortan dafür sorgte, dass die Produkte aus dem
Hause Dietrich eine Unverwechselbarkeit erreichten, von der die
Konkurrenz nur träumen konnte.
Unseren persönlichen Lieblingsfilm
Jack The Ripper
drehte 1976 der Kultregisseur Jess Franco,
der mit dem Zürcher Filmproduzenten Erwin C. Dietrich davor
schon einige erfolgreiche Filme gedreht hatte. So verwandelten sich der
Kreuzgang der Fraumünsterkirche, der Rindermarkt, der botanische Garten
und der Schanzengraben Zürichs in Plätze Londons, und diese wirken mit
viel Nebel und Blaulicht so
echt, dass man wirklich zweimal hinschauen muss. Selbst der damals
neue English-Pub Oliver Twist wurde miteinbezogen. Vor und hinter
der Bühne wirkten CH-Filmschaffende mit:
grandios Hans Gaugler als blinder Bettler, der den Killer
erschnüffelt, Ursula von Wiese als verschrumpelte Moraltante und ein
paar einheimische Busenmodelle, deren Kurven sich optimal zum schlitzen eigneten,
Edelknallcharchen wie der Theatercoiffeur Tansini oder das Original
Otto Dornbierer, sowie der heute bekannte Filmer Mark M. Rissi und
der Filmproduzent Alfie Siniger.
Aus Deutschland Herbert Fux, Andreas Mannkopf,
Josephine Chaplin
(ihr Vater war Charlie)
und natürlich der Donnerbolzen
Kinski.
Der begnadete und durchgedrehte
Kinski spielte Dr. Denis Orloff,
alias Jack The Ripper, der in London um 1888 sechs Dirnen meuchelte
und sie in ihre Bestandteile zerlegte.
Damals wurde der Film von der Kritik verrissen heute, ist dieser
Streifen Kult!
Quellen: Daniel Stapfer, Helmi Sigg und andere
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